Neue Wege für den Weg!

Der Lagger Rotationsgrader RG 2.5 ist eine Maschine zum Pflegen und Sanieren von Schotterstraßen. Die Idee zum Bau dieser Maschine kam von unserem Vater Lagger Florian sen., welcher seit über 30 Jahren als Baggerfahrer im Wegebau tätig ist. Nach unzähligen Anfangsschwierigkeiten ist es uns nun gelungen eine Maschine zu bauen die durch ihre enorme Leistungsfähigkeit einzigartig ist. 



Das Arbeitsprinzip

Die Maschine besitzt eine Walze die sich gegen die Fahrtrichtung des Zugfahrzeuges dreht. An dieser Walze sind durchgehende Mitnehmerleisten aufgeschweißt, welche es der Maschine ermöglichen überschüssiges Wegematerial abzutragen, durchzumischen und an den benötigten Stellen wieder einzubauen. 

 

Bewegungsachsen der Maschine

Zum Steuern des Materialflusses und um das gewünschte Wegeprofil herzustellen besitzt die Maschine drei Hauptachsen. Um die seitliche Neigung einzustellen kann die Maschine um 18 Grad in beide Richtungen horizontal verstellt werden, zusätzlich besitzt die Neigungsachse eine Schwimmstellfunktion. Um den Materialfluss von oder zu Wegmitte zu steuern kann die Maschine seitlich um +- 30 Grad verdreht werden. Mittels dem hinter der Walze angeordneten Planierschild kann die genaue Arbeitshöhe der Walze eingestellt werden. Zusätzlich ist es möglich das Planierschild mit einem stufenlos verstellbaren Druck nach unten drücken zu lassen. Dieses nach unten Drücken ermöglicht der Maschine eine Schwimmstellungsfunktion in der auch die Anpresskraft der Walze eingestellt werden kann. Um Steine oder organische Material über den Wegrand hinaus zu schieben ist seitlich am Planierschild ein hydraulisch ausklappbares Räumschild verbaut.

Bedienung und Steuerung der Maschine

Zur Steuerung der Maschine wird im Innenraum der Maschine ein eigenes Bedienpult installiert. In diesem Bedienpult ist ein Bildschirm verbaut, der die aktuellen Positionen aller Hauptachsen in Grad sowie auch bildlich darstellt. Zusätzlich können über den Bildschirm je Hauptachse fünf Positionen eingespeichert werden. Durch Fingerjoystick die auch fünf Stellungen besitzen, können die eingespeicherten Stellungen dann angewählt werden. Wurde eine dieser Stellungen angewählt positioniert sich die Maschine millimetergenau auf den voreingestellten Wert. Um Feineinstellungen vorzunehmen kann jede Achse mittels eines normalen Joysticks übersteuert werden. Zusätzlich sind noch Drucktaster zur Aktivierung der Schwimmstellung verbaut und ein Drehknopf mit dem der entlastungsdruck des Planierschildes eingestellt werden kann.

Antriebstrang der Maschine

Angetrieben wird die Maschine von der Zapfwelle des Trägerfahrzeuges. Das Drehmoment wird von einem Winkelgetriebe auf beide Seiten der Maschine hinausgeleitet von wo es dann mit Triplexketten auf die Rotationswalze übertragen wird. Zur Absicherung des Antriebstranges gegen Überlastung ist vor dem Getriebe noch eine Überlastkupplung verbaut. Um den Steuerblock mit Öl zu versorgen ist eine eigene Hydraulikpumpe an der Maschine verbaut, die mit einer Kette angetrieben wird. So kann die Maschine unabhängig von der hydraulischen Ausrüstung des Trägerfahrzeuges betrieben werden und benötigt lediglich einen 540 Zapfwellenantrieb und 12 Volt Versorgung für die Steuerung.

 



Verschleißteile der Maschine 

Um die Walze vor Abnützung zu schützen wird auf den aufgeschweißten Hartstahlleisten zusätzlich noch eine Schweißnaht aus einem besonderen Hartauftragsdraht aufgeschweißt. Während des Arbeitsvorganges kommt nur diese Schweißnaht mit dem Wegematerial in Berührung wodurch auch nur diese abgenützt wird. Ist diese Schweißnaht dann so stark abgenützt das dies auch bei der Abtragleistung der Walze spürbar ist, kann diese unbegrenzte oft wieder aufgeschweißt werden. Dieser Arbeitsvorgang muss momentan noch per Hand ausgeführt werden und nimmt ca. vie Arbeitsstunden in Anspruch. Für die Zukunft ist eine halbautomatische Schweißvorrichtung geplant die den Arbeitsaufwand auf ca. zwei Stunden reduzieren soll. Durch Erfahrungswerte hält die erste Schweißnaht ca. 150 bis 200 Einsatzstunden. Da die nachträglichen Schweißnähte dann zu 100 Prozent abgenützt werden könne halten diese dann bis zu 300 Arbeitsstunden aus. Natürlich besitzt auch das Planierschild ein Verschleißblech aus Hartstahl, welches mittels Schnellverschlüssen schnell und problemlos getauscht werden kann.   

 

Anforderungen an das Zugfahrzeug 

Zum Antrieb der Maschine ist eine Mindestleistung von 100 PS erforderliche. Je nach Steilheit der zu bearbeiteten Wegstrecken ist aber ein minimales Eigengewicht des Trägerfahrzeuges von ca. 5000 kg notwendig um auch bei Bergauffahrten die notwendige Zugleistung auf den Boden zu bringen. Wie oben schon erwähnt benötigt die Steuerung noch eine 12 Volt Spannungsversorgung. Die Maschine wird mit einer Zapfwellendrehzahl von ca. 500 Umdrehungen betrieben um die Motordrehzahl und den Verbrauch zu reduzieren ist daher eine 540 Eco-Stufe optimal.

 

Abmessungen und Gewicht 

Die Walze der Maschine ist 2,5 Meter breit und besitzt bei voller Schrägstellung von 30 Grad immer noch eine Arbeitspreite von knapp 2,2 Meter. Die Außenbreite der Maschine beträgt 2,7 Meter, die Höhe 1,2 Meter und die Länge 2,2 Meter. Das Eigengewicht der Maschine beträgt ca.1300 kg. 

Vorteile der Maschine

Der größte Vorteil der Maschine ist mit Sicherheit ihre enorme Leistungsfähigkeit trotz geringstem Leistungsbedarf. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Maschine auch unter Verhältnissen wo ein Einsatz mit herkömmlichen Graderschilder nicht mehr möglich ist, immer noch erstaunlich gut eingesetzt werden kann. Durch die gegenläufige Walze wird das Material so stark durchgemischt, dass auch das ausgewaschene und verwachsene Wegematerial an den Wegrändern wieder in die Wegdecke miteingearbeitet werden kann. Und dies ermöglicht auch auf lange Sicht eine nachhaltige und kostengünstige Wegerhaltung. Durch die moderne Steuerung und auch das Verhalten dass sich die Maschine schwimmend dem Wegverlauf anpasst ist die Bedienung der Maschine in wenigen Tagen erlernt. Durch eine zusätzliche Kamera und den Rückspiegeln des Zugfahrzeugs kann auf das anstrengende Zurückdrehen des Fahrers verzichtet werden. Durch die Kurze Bauweise der Maschine ergibt sich eine kompakte und wendige Fahrzeugkombination die auch bei schmalen Wegen mit kleinen Umkehrmöglichkeiten optimal eingesetzt werden kann. 

Weiterer Verlauf 

Da die Maschine noch im Teststadium ist, ist für das Jahr 2018 der Bau von bis zu drei weiteren geplant. Für diese drei Maschinen würden wir Unternehmen suchen, die die Maschinen auf Mietbasis betreiben. Uns ist dabei wichtig, dass die Maschinen auf Ihre Haltbarkeit aber auch auf die Bedienerfreundlichkeit getestet werden und wir Rückmeldungen oder auch Verbesserungsvorschläge erhalten. Da wir die Wegsanierung auch selbst als Dienstleistung anbieten wäre es natürlich besser wenn die Unternehmen nicht aus unserem Einsatzgebiet stammen. Würden uns aber trotzdem über jede Anfrage freuen.